Burgruine Altenbaumburg
in Altenbamberg

Die Altenbaumburg ist die Ruine einer Spornburg auf einem Bergrücken über der Ortsgemeinde Altenbamberg. Sie ist die Stammburg der Raugrafen und eine der größten Burgruinen der Pfalz. Die ursprünglich auf einer strategisch günstigen Position des Alsenztals stehende Anlage verlor ihre Bedeutung, nachdem ihre Besitzer, die Raugrafen, im 14. Jahrhundert ausstarben. In den Jahren 1980 bis 1986 wurde die gesamte Burganlage saniert. Im Zuge dieser Sanierungsarbeiten baute man den Palas der Unterburg zu einer Gaststätte mit Wohnung aus.

Geschichte:

Über den genauen Zeitpunkt ihrer Errichtung liegen keine Informationen vor. Bei dem gemeinhin genannten Erstbeleg der Altenbaumburg von 1129 handelt es sich um eine Fälschung. Auch ein seit 1154 bekannter Graf Emich von Baumburg kann nicht mit letzter Sicherheit als Nachweis für die Altenbaumburg herangezogen werden, da sich sein Beiname von einer Burg oder einer Siedlung herleiten könnte. Da selbst die Teilung des Raugrafengeschlechtes in zwei unterschiedliche Linien 1214 in dieser Hinsicht keinen Aufschluss gibt, bleibt nur der Rückgriff auf eine Urkunde aus dem Jahr 1253, in der erstmals eine „Neue Burg“ bei dem heute verschwundenen Dorf Sarlesheim erwähnt wird. Bei dieser Anlage handelte es sich um die Neuenbaumburg, heute Neu Bamberg genannt, womit klar ist, dass es spätestens damals auch eine Altenbaumburg gegeben haben muss.

1317 lassen sich bereits mehrere Besitzer belegen, was deutlich auf finanzielle Schwierigkeiten der Grafenfamilie hinweist. An deren Niedergang konnte auch die Privilegierung der Talsiedlung mit Oppenheimer Stadtrecht sowie Marktrechten durch König Ludwig den Bayern 1320 wenig ändern. Wegen innerfamiliärer Erbstreitigkeiten und finanzieller Probleme sahen sich die Raugrafen seit der Mitte des 14. Jahrhunderts gezwungen, den Pfalzgrafen bei Rhein und den Grafen von Sponheim das Öffnungsrecht zuzugestehen. 1366 folgten Verpfändungen einzelner Gebäude, insbesondere der gesamten mittleren Burg, an die Pfalzgrafen, denen es bis 1457 gelang, drei Viertel der Burg in ihrer Hand zu vereinigen. Das restliche Viertel gelangte auf Umwegen zur selben Zeit in den Besitz des Hauses Pfalz-Simmern. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gaben die Pfalzgrafen die Burg als kurpfälzisches und pfalz-simmerisches Erblehen an verschiedene Adelsfamilien, die zeitweise eigene Amtleute einsetzten.

Offensichtlich waren schon Ende des 15. Jahrhunderts Teile der Altenbaumburg unbewohnt und im Verfall begriffen. 1482 durfte Schweikard VIII. von Sickingen mit pfalzgräflicher Erlaubnis von dort Steine als Baumaterial für seinen Neubau der Ebernburg abtransportieren. In den restlichen Burggebäuden lagen während des Dreißigjährigen Krieges 1621 und 1631 spanische und schwedische Besatzungstruppen. 1666 wurde die Burg vom pfälzischen Kurfürsten Karl I. Ludwig in seinem Feldzug gegen Lothringen erobert. Ein vollständiger Wiederaufbau oder auch nur der Unterhalt der noch bestehenden Gebäude scheint nicht mehr erfolgt zu sein, denn 1681 betitelte eine Schriftquelle die Burg nur noch als Ruine. Endgültig verwüstet wurden die seinerzeit dennoch gewiss recht ansehnlichen Gebäude 1689 durch französische Truppen. In den Jahren von 1980 bis 1986 erfolgte eine durchgreifende Sanierung (Quelle: Wikipedia)

Die Burg:

Das sich auf einer Länge von 200 m und einer Breite von 40 m erstreckende Burggelände ist in eine Ober-, Mittel- und Unterburg unterteilt, die jeweils aus verschiedenen Bauperioden stammen.

Die Oberburg scheint die älteste Anlage zu sein und vermutlich aus dem 12. oder frühen 13. Jh. zu stammen. Sie wird sowohl am Eingang als auch zur Mittelburg hin von einem Halsgraben gesichert. Obwohl die gesamte Anlage bereits 1482 als Steinbruch zur Stärkung der Ebernburg verwendet wurde, weisen die verschiedenen Burgteile noch einige Überreste auf. So ist zum Beispiel die Ringmauer auf der Ostseite der Oberburg noch ziemlich gut erhalten. Sie hatte sich zur Glanzeit der Burg am Halsgraben zu einer Schildmauer verstärkt, die zudem von einem rechteckigen und einem runden Turm gesichert wurde. Der Bergfried befand sich in der Mitte der Burg und war aus Buckelquadern, einem Kennzeichen staufischer Bauart, errichtet worden.

Die gotische Mittelburg ist etwa im 14. oder 15. Jh. entstanden. Von ihr sind leider nur noch wenige Reste ihres Berings und einiger Gebäude sichtbar.

Die gotische Unterburg wurde nach 1385 erbaut. Reste von ihr lassen auf eine ehemalige Kapelle schließen. Nicht zu vergessen der wieder aufgebaute Palas, an dessen Seite noch ein alter Aborterker zu sehen ist. Im Obergeschoss sind Spuren zweier großer und vor allem repräsentativer Kamine in den Neubau integriert. Der sich an der Außenseite befindende Treppenturm ist neueren Datums.

Wirft man einen Blick in die Umgebung, so bleibt er mit Sicherheit an dem einstigen Vorwerk der Burg hängen, das einsam inmitten der Weinberge thront. Treunenfels, so der Name des Vorwerks, befindet sich allerdings nicht in Landeseigentum. Von 1816 bis 1946 war die Burgruine in bayerischem Besitz, bevor sie anschließend in rheinland-pfälzischen Besitz überging. In den Jahren 1980 bis 1986 wurde die gesamte Burganlage saniert. Im Zuge dieser Sanierungsarbeiten baute man den Palas der Unterburg zu einer Gaststätte mit Wohnung aus.

(Quelle: Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Landesamt für Denkmalpflege, Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz. Koblenz 2003 (Heft 7). S. 18 f.).